Das Museum

Bereits in den 1930er Jahren äußerte Willy Winkler (1904 -1986), der spätere Museumsgrüner den Wunsch, in Düben ein Museum einzurichten, in welchem sich der Charakter und die Geschichte der Dübener Heide widerspiegeln sollte. Zu Beginn der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts erarbeite er innerhalb der Wirkungsgruppe „Natur und Heimat“ im Kulturbund zur Erneuerung Deutschlands Entwürfe eines Museums in der Burg Düben.

Bei der Umsetzung seiner Ideen und vor allem bei der praktischen Gestaltung des Museums wurde er von einer Arbeitsgemeinschaft der Burg- und Heimatfreunde tatkräftig unterstützt. Das Landschaftsmuseum der Dübener Heide wurde am 12. September 1953 im Haupthaus der Burg Düben eröffnet. Schrittweise wurden die Zimmer des Haupthauses, in denen nach dem 2. Weltkrieg Flüchtlinge lebten, zu Ausstellungsräumen umgestaltet. Im Exposé vom August 1951 heißt es: „Grundlegend soll das Museum einer Veranschaulichung der gesellschaftlichen Entwicklung der Menschen im Gebiete der Dübener Heide dienen. Es soll zeigen, wie sich die Landschaft unter Beeinflussung des Menschen veränderte und ihr heutiges Gesicht erhielt. Demzufolge stehen der Mensch und die Arbeit im Mittelpunkt aller Ausstellungsabteilungen.“

Weitere Intention war, besondere Merkmale der Dübener Heide wie Sagen, Bräuche und vor allem die Handwerke in „volkskundlicher als auch in naturkundlicher Hinsicht museal zu erhalten“. Auch der touristische Aspekt findet bereits Erwähnung. Die Dübener Heide wurde als grüne Lunge Mitteldeutschlands bezeichnet, die für die Arbeitenden aus den umliegenden Industriezentren eine „naturgegebene Erholungsstätte größeren Ausmaßes“ bedeutete. Verdienste hatte der Museumsgründer Willy Winkler auch bei der Rettung der Schiffmühle. Er hatte erheblichen Anteil daran, dass dieses technische Denkmal seit 1967 als begehbares Exponat im Burggarten zu besichtigen ist. Heute wird die Schiffmühle in Kooperation mit dem Heimatverein Bad Düben e.V. gepflegt und den Besuchern zugänglich gemacht.

Das Landschaftsmuseum der Dübener Heide ist eine öffentliche Einrichtung in Trägerschaft der Stadt Bad Düben. Sie wird unterstützt mit Fördermitteln aus dem Kulturraum Leipziger Raum. Das Landschaftsmuseum ist Mitglied im Deutschen Museumsbund sowie im Sächsischen Museumsbund.

1015 erwähnte Thietmar von Merseburg die Burg Düben als urbs dibni für das Jahr 981. Als in diesem Jahr das Bistum Merseburg aufgelöst wurde, erhielt das Bistum Magdeburg neun dieser Burgen, darunter die Burg Düben. Im 10. Jahrhundert wurde eine Reihe Burgen an Mulde und Elbe errichtet. Man erbaute sie in verkehrsgünstigen, aber geschützten Lagen. Dabei benutzten die Bauherren oft den Burgplatz ihrer slawischen Vorgänger. Das war wohl auch in Düben der Fall. Aus Richtung Leipzig kommend erhebt sich hinter der Muldebrücke linker Hand, der etwas gedrungene Turm der Burg Düben. Dieser stellt mit seinem aus dem frühen 13. Jahrhundert stammenden Holzfachwerk im Bereich des Erdgeschosses das älteste Gebäude im Burgareal dar.

Neben dem Schutz des wichtigen Muldenübergangs diente die Burg als Herrschafts- und Verwaltungsmittelpunkt für eine Reihe von Dorfgemeinden, die den ehemaligen slawischen Burgbezirk bildeten. Aus dem Wirtschaftshof der Burg mit der Kapelle entwickelte sich eine neue Siedlung. Als man im 12. Jahrhundert die Burgbezirke auflöste, verlor die Burg Düben an regionaler Bedeutung. Dies änderte sich als unabhängig von der Verwaltung der Stadt Düben 1531 innerhalb einer Verwaltungsgebietsreform hier ein kursächsischer Amtssitz eingerichtet wurde.

Nach Zerstörungen im 15. Jahrhundert und 16. Jahrhundert erfuhr die Burg Düben Ende des 18. Jahrhunderts eine letzte wichtige Umbauphase, die zum heutigen Erscheinungsbild führte. Besonders stark in Mitleidenschaft gezogen wurde die Burg während des Dreißigjährigen Kriegs 1641. In großen Teilen niedergebrannt, konnte sie nur nach und nach wieder aufgebaut werden. Im Oktober 1813 verbrachte Napoleon angeblich die drei schlimmsten Nächte seines Lebens auf der Burg. Nach seiner Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig und dem Wiener Kongress 1815 wurde die Stadt Düben und damit auch das kursächsische Amt auf der Burg dem benachbarten preußischen Kreis Bitterfeld zugeteilt. Bis 1943 bzw. 1947 blieben das Amtsgericht und das Forst-Rentamt hier bestehen. Bis zur Übernahme der Rechtsträgerschaft durch die Stadt Bad Düben am 1. August 1951 lag diese bei der Landesregierung Sachsen-Anhalt. Das Gemäuer wurde bis dahin als Verwaltungsgebäude und Dienstwohnung für das Preußische Landesforstamtes genutzt.

1949/1950 wurde auf Initiative des späteren Museumsgründers Willy Winkler eine Arbeitsgemeinschaft gegründet. Ziel dieser war die Einrichtung eines Museums in der Burg Düben. Bereits 1952 wurde eine kleine stadtgeschichtliche Schau im Burgturm und 1953 die Dauerausstellung in den Räumen des Haupthauses eröffnet. Seitdem zeigt das Landschaftsmuseum der Dübener Heide Bad Düben als Ackerbürger- und Handwerkerstadt, wobei besonders auf die geografische Lage am Südrand des zusammenhängenden Waldgebiets eingegangen wird.

Mitte der 1990er Jahre begann man mit einer schrittweisen Sanierung der gesamten Burganlage. Nach der Neu- und Umgestaltung des Burggartens durch Anpflanzungen und dem Anlegen neuer Wege, wurde zwischen 1997 und 1999 das Haupthaus der Burg komplett saniert und die Dauerausstellung erneuert. Kurze Zeit später folgte das Burgwächterhäuschen, welches 1945 zerstört wurde. Die seit 1967 als technisches Denkmal im Burggraben liegende Schiffmühle, konnte 2003 nach Schäden durch das Hochwasser 2002 restauriert werden.

Nach einer umfangreichen Sanierung und Umgestaltung zwischen 2017 und 2022 wurden 11 Räume der Dauerausstellung neu geschaffen. Sie geben einen Einblick in die durch den Menschen geprägte Kulturlandschaft der Dübener Heide. Die Stadtgeschichte wartet mit Themen wie Kuren und Kommandos und der frisch restaurierten Ladeneinrichtung der Drogerie Schultze (1816-1984) vom Marktplatz auf. Der Burgturm bietet einen Rundumblick und Interessiertes zur Geschichte von Hans Kohlhase.

 

Yvette Steuer
Sachbearbeiterin

Museum

Landschaftsmuseum
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